Guten Abend zusammen,
heute war wieder ein spannender Tag der zunächst mit einem Missverständnis begann. Alice und ich hatten gestern mit dem Schneider ausgemacht, dass dieser heute Morgen zu uns in Hotel kommen sollte um die Anzüge abzuliefern, da wir danach direkt zur chinesischen Mauer wollten. Leider kam er nicht, bis sich gegen halb 12 herausstellte, dass er verstanden hatte, dass wir in den Shop kommen um den Anzug dort abzuholen. Das hieß für mich, dass ich einen Rucksack mitnehmen musste, damit wir die Anzüge nicht extra ins Hotel abliefern mussten. Im Shop angekommen überprüfte ich nochmal den Sitz der Anzüge und stellte dabei fest, dass alles optimal sitzt, ich aber in nächster Zeit nicht zunehmen sollte :-D. Und sowas nennt sich „Slim-fit“.
Danach trafen wir uns mit den anderen und folgte Alice in die Metro, da wir absolut keinen Plan hatten, wie wir zur chinesischen Mauer kommen sollten. Es war mittlerweile fast 13 Uhr und eine Frau am Hotel sagte uns, dass die letzte Bahn um 19:40 Uhr nach Tianjin fahren würde und wir vom Hotel aus eine Stunde zum Bahnhof brauchen würden. Rechnet man nun noch die Fahrzeit zur Mauer und zurück von gut 2-3 Stunden dazu, wäre mir bzw. und kaum Zeit geblieben, die Mauer anzusehen, bzw. auf ihr zu laufen. Alice fragte dann aber noch einen Freund per Handy, der herausfinden sollte, wann die letzte Bahn nach Tianjin abfährt und erleichtert stellten wir fest, dass die Bahn bis 23 Uhr alle 20 Minuten nach Tianjin fährt. Somit stand einem entspannten Marathon auf der chinesischen Mauer nichts mehr im Wege. Der Weg dort hin stellte sich aber als nicht so einfach heraus, wie zunächst gedacht. Wir wollten einen Bus nehmen, aber ein Typ auf der Straße sagte uns, dass gar kein Bus direkt dorthin fährt, bzw. nur von einem anderen Ort aus. Aber Alice sagte ihm dann (natürlich auf Chinesisch), dass wir sehr gerne die Mauer sehen würden und dass es für uns sehr wichtig ist schnell dort hin zu kommen. Kurz entschlossen, sagte der Kerl er könnte uns dort hin fahren, für 80RMB pro Person für Hin- und Rückweg. Daraufhin fuhren wir zu sechst in einem Mitsubishi Lancer Fake dorthin. Es war sehr eng und warm, aber geschafft haben wir es im Endeffekt trotzdem. Ich konnte sogar meinen Rucksack im Auto lassen, sodass ich meine Anzüge nicht über die Mauer schleppen musste :-D. Bilder sagen hier mehr als Worte, also beschränke ich mich mal darauf. Ein geschichtlicher Abstecher an dieser Stelle: Die chinesische Mauer ist über 12000km lang.
Gegen 18 Uhr gings dann zurück in Richtung Beijing und der Fahrer ließ uns an einer der meist genutzten Metrostationen in Beijing aussteigen. Alice erzählte mir, dass es die Station zu der billigeren Wohngegen außerhalb des direkten Zentrums ist, wo viele Studenten wohnen, die mit ihrem Studium fertig sind, sich aber noch keine Wohnung im Zentrum leisten können. Dort aßen wir dann noch einige Kleinigkeiten, von denen man nicht immer genau wusste was drin ist, die aber sehr lecker schmeckten und machten uns danach auf den Weg zum Hotel um unsere Sachen abzuholen.
Nach der Verabschiedung von der Singapore-Connection ging es dann mit dem Taxi zum Südbahnhof von Beijing, wo wir mit einem ICE ähnlichen Zug nach Tianjin fuhren. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass dieser Zug um Längen besser ist als ein ICE in Deutschland. Man merkt keinerlei Erschütterungen, auch wenn der Zug 330 km/h fährt und er ist auch wesentlich leiser als ein ICE. Aber was am wichtigsten ist: Er kostet nur einen Bruchteil von dem, was man für eine Fahrt im ICE bezahlen würde. Für eine Strecke von ca.117 Kilometern bezahlt man ca. 8€.
Jetzt sind wir im Hotel angekommen und ich mache mich mal auf den Weg ins Bett, da morgen um 7:30 Uhr Frühstücken auf dem Programm steht und wünsche eine angenehme Nacht :-).
Micha
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